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03. April 2022

Theaterabend an der KSL: „Die Installation der Angst“

Am 25.03.22 präsentierte der DS-Kurs von Frau Kießig „Die Installation der Angst“ nach Motiven der gleichnamigen Novelle von Rui Zink. Nachdem der Kurs das Stück bereits bei dem diesjährigen Arbeitstreffen Schultheater Berlin vorgestellt hatte, folgte nun die Premiere an der KSL. Etwas mehr als 120 Leute waren der Einladung gefolgt – natürlich unter 3G-Bedingungen. Und obwohl auch die Schauspielenden eine Maske tragen mussten, war es wunderbar, wieder eine Theateraufführung an der KSL zu sehen.

Ängste – mit diesem Thema hatten sich die 13 Schülerinnen und Schüler des 11. und 12. Jahrgangs im DS-Unterricht beschäftigt. Der literarische Text von Rui Zink, 2012 als Reaktion auf die Finanzkrise entstanden, war die Grundlage, um über den Umgang mit eigenen Ängsten und über Ängste, die von außen geschürt werden, nachzudenken. Als das Stück erarbeitet wurde, war noch nicht klar, um wie viel aktueller das Thema und um viel existenzieller die Angst werden würde. Als Zeichen der Solidarität und auch als Antwort auf unsere Ohnmacht, Hilflosigkeit und Angst war dieser Theaterabend eine Benefizaktion „Kultur für Kultur“. Der Theater-Kurs spielte gratis und erbat eine Spende, die dafür verwendet werden soll, dass für die ukrainischen Familien und Weisenkinder, die in Alt-Buchhorst im Christian-Schreiber-Haus schon untergebracht sind bzw. in den kommenden Wochen erwartet werden, Mittel zur Verfügung stehen, um an dem kulturellen Leben in Berlin teilnehmen zu können. Dank der Spendenbereitschaft kamen 705,- Euro zusammen!

Herzlichen Dank an die Schauspielenden, die Technik-AG, die Helfenden aus der 9b, 9c, dem Deutsch-Grundkurs 2. Semester und an die vielen Gäste für diesen wundervollen Theaterabend!

Theaterkritik von Florian Rottenbacher

Mir hat das Theaterstück sehr gut gefallen und ich habe einige Elemente erkannt, die auch wir schon benutzt bzw. kennengelernt haben. […] Als Frau Kießig zu Beginn erzählte, dass es in dem Stück um Angst geht, habe ich mich gefragt, wie diese Angst dargestellt werden soll. Mir hat die Idee, dass eine Schülerin die „kleine Angst“ verkörpt, sehr gut gefallen, da die Angst dadurch personifiziert und gleich viel greifbarer für den Zuschauer wurde.

Danach ging es um die „große Angst“, die „installiert“ werden sollte. Auch hier hat mir sehr gut gefallen, dass die Angst für den Zuschauer greifbar gemacht wurde, indem sie diesmal als eine Art „Installation“ bzw. ein „Gegenstand“ dargestellt wurde. Die drei Installateure dieser „großen Angst“ sind meines Erachtens perfekt in ihre Rollen hineingeschlüpft. […] Im Zuge der „Installation“ der Angst haben einige Schüler und Schülerinnen außerdem eine Maschine dargestellt, so wie auch wir es gemacht haben. Die Maschine löste sich zum Schluss immer weiter auf, bis nur noch eine Art „Hammer“ übrigblieb, der mit jedem weiteren Schlag immer lauter wurde (Soundeffekte). Das hatte eine sehr eindrucksvolle Wirkung. […] Die beste Szene war für mich die Schlussszene, als sich die Hauptdarstellerin (für mich unerwartet) plötzlich erhob und mutig und laut „Nein“ geschrien hat. Dass darauf hin, all die „Installeure der großen Angst“ und damit also insgesamt die „große Angst“ umgefallen sind/ ist, hatte eine gewaltige Wirkung und schaffte eine spürbare Energie im Raum.

Der „Moral“ des Theaterstückes, dass man die kleine Angst mitnehmen sollte, also dass ein bisschen Angst gut ist, dass man aber die große Angst zurücklassen sollte, kann ich nur zustimmen. […]