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15. April 2022

DDR-Zeitzeuge zu Besuch

Im 4. Semester und in der Klasse 10a berichtete Herr Lukow sehr eindrucksvoll über seine Erfahrungen in der DDR. Schon früh geriet er in das Visier der Stasi und wurde dann auch wegen versuchter Republikflucht in den Stasi-Gefängnissen Berlin-Hohenschönhausen und Bautzen II inhaftiert.

Feedback von Schüler:innen der 10a

Besonders interessant fand ich, dass Herr Lukow im Gegensatz zu seinem Vater strikt gegen die DDR war und auch wegen versuchter Republikflucht inhaftiert wurde. Was mir vorher noch nicht so klar war, war, dass die DDR so viele Gemeinsamkeiten mit dem Dritten Reich hatte, wie z.B. die psychologische Manipulation der Kinder und Jugendlichen. Nach seinem Vortrag ist mir bewusst geworden, wie glücklich wir uns schätzen können, in einer Demokratie und vor allem ohne Angst vor dem Staat aufwachsen zu können.

Es war erschreckend zu hören, wie sehr die Stasi die Bürger schon im Kindesalter beeinflussten und durch sozialen Druck ihnen ihre Überzeugungen aufzwangen. Was ich auch erstaunlich fand, war, wieviel Zeit und Geld investiert wurde, um unschuldige Menschen auszuspionieren und ihnen ihre Privatsphäre zu rauben.

Es gab zwei Momente, die mich sehr berührt haben: […] Der zweite war jener, als Herr Lukow uns berichtet hatte, dass es während seines Gefängnisaufenthalts immer sein Traum war, einmal nach New York zu fliegen und nachdem er dann von der BRD freigekauft wurde, er sich diesen Traum erfüllen konnte.

Ich war sehr ergriffen von den Erlebnissen des Zeitzeugen. Da meine Eltern beide im Westen geboren sind, hatte ich vorher selten einen derartigen Einblick in das Leben in Ostdeutschland.

Ich habe viel Neues gelernt und zwar auf einer menschlichen Ebene. Es ist etwas anderes, mit einem Opfer zu sprechen, als ein Geschichtsbuch zu lesen.

Durch die Ereignisse aus dem Leben von Herrn Lukow ist mir der Wert von Meinungsfreiheit besser bewusst geworden. Ich denke, Herr Lukow hat es geschafft, uns alle zum Nachdenken über Aussagen zu bewegen wie z. B. „Die DDR war ja gar nicht so schlimm.“

DDR-Zeitzeuge