Wir sind eine Gruppe aus 13 Jugendlichen und haben im Rahmen einer schulischen Projektwoche das Segelfliegen kennengelernt. Der LSC Kranich hat uns herzlich bei sich willkommen geheißen und in den Alltag eines Segelfliegers mitgenommen. Wir waren bei unserer Ankunft auf dem riesigen Segelflugplatz in Neuruppin sehr gespannt und voller Vorfreude auf unseren ersten Flug. Nach einem kurzen Briefing, in dem wir den generellen Tagesablauf erfuhren und das Wetter besprachen, machten wir uns auf den Weg zu einer weißen Halle, in der die Segelflugzeuge gelagert werden.
Die große Halle voller Flugzeuge beeindruckte uns, schüchterte uns zugleich aber auch ein wenig ein. Als dann das erste Flugzeug hinausrollte, war unsere Aufregung dementsprechend groß - denn fast niemand brachte Flugerfahrungen mit. Die Grundlagen kannten wir schon aus der Theorie, aber in der Praxis ist es natürlich noch etwas ganz anderes. Alle warteten ungeduldig, bis der Check beendet war und die erste Person ins Flugzeug einstieg. Dort folgte dann ein weiterer Check, der sicherstellte, dass das Flugzeug startbereit war.
Das Segelflugzeug wurde von einer Winde in die Luft gezogen und beschleunigte in wenigen Sekunden von 0 auf 100 km/h. Man konnte förmlich spüren, wie das Adrenalin durch den Körper rauschte. Das war für viele natürlich das coolste Gefühl, wenn man 500 Meter hochgezogen wird. Unsere Erwartungen wurden jedenfalls nicht enttäuscht. Es ist einfach der Wahnsinn in der Luft zu schweben, sechshundert Meter über der Erde, und alles sieht aus wie in einer Playmobilwelt.
Es fühlt sich großartig an, nach ein wenig Übung den Steuerknüppel selbst in der Hand zu nehmen und ein wenig Kontrolle über den Flieger zu haben. Hinter einem sitzt natürlich ein Fluglehrer, welcher am Anfang lenkt und bei Schwierigkeiten eingreift. Denn zwischen Quer- und Seitenruder sowie Höhenruder zu unterscheiden, ist schon ein wenig kompliziert. Wenn man dann für fünfzehn Minuten in der Luft fliegt, gibt es auf dem Boden reichlich zu tun: Das jeweils andere Flugzeug vorbereiten und startbereit machen oder zur Winde zu fahren. Wenn man sich entspannen möchte, kann man entweder spielen oder auf einem Liegestuhl die Sonne genießen. Der Ausflug macht nicht nur unglaublich Spaß, sondern ist auch pädagogisch wertvoll: Am Anfang wurde uns alles gezeigt und im Laufe der Zeit konnten wir immer mehr Verantwortung übernehmen und auch einige Aufgaben schon selbstständig lösen. Zudem kochen wir in Kleingruppen für die gesamte Truppe.
Wir sind froh und glücklich darüber, diese Erfahrung machen zu dürfen und möchten uns ganz herzlich bei den Fluglehrern und allen Beteiligten bedanken. Auf unsere Fragen wird wohlwollend eingegangen und auch die jugendlichen Helfer, die bereits einen Flugschein besitzen und schon alleine fliegen, stehen uns tatkräftig zur Seite. Wir freuen uns riesig über diese einmalige Chance und auf die kommenden Tage!
(verfasst von Schüler*innen der 8. und 9. Klasse der Katholischen Schule Liebfrauen Berlin)