Ein Fest für die Zukunft – Das erste BNE-Fest an unserer Schule
Seit Beginn des Schuljahres 2024/25 gibt es an unserer Schule ein ganz besonderes neues Wahlpflichtfach: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). In diesem Fach beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage, wie wir die Zukunft unserer Welt verantwortungsvoll gestalten können.
Sie lernen, komplexe Zusammenhänge zu erkennen, kritisch zu hinterfragen und eigene Ideen zu entwickeln, die zu einer gerechteren Gesellschaft und nachhaltigeren Welt beitragen.
Um die Arbeit in den Kursen sichtbar zu machen und die Schulgemeinschaft aktiv einzubeziehen, entstand die Idee, am Ende des Schuljahres ein großes BNE-Fest zu veranstalten. Dieses fand am 11. Juli 2025 auf unserem Schulhof statt und wurde von den beiden BNE-Kursen der Jahrgänge 10 und ihren betreuenden Lehrkräften, Frau Kießig und Herrn Lobeda, mit viel Engagement vorbereitet.
Der sportliche Auftakt: Ein Spendenlauf für den guten Zweck
Bevor das Fest begann, brachten unsere Schülerinnen und Schüler beim Spendenlauf Höchstleistungen – nicht nur sportlich, sondern auch im Hinblick auf ihre soziale Verantwortung. Die Jahrgänge 10 und 11 liefen große Runden um den gesamten Häuserblock der Schule, während für die Jahrgänge
5 bis 9 eine abgesperrte Strecke auf dem Schulhof eingerichtet wurde.
Bei bestem Sommerwetter, begleitet von lautstarken Anfeuerungsrufen der Mitschülerinnen und Mitschüler, entstand eine mitreißende Stimmung. Viele wuchsen dabei über sich hinaus und liefen mehr Runden, als sie sich selbst zugetraut hätten. Am Ende stand eine beeindruckende Summe: 12.000 Euro. Diese Spenden wurden aufgeteilt und kamen zwei Projekten zugute:
- der Kältehilfe der Evangelischen Kirche Charlottenburg-Wilmersdorf, die obdachlose Menschen in Berlin unterstützt sowie
- dem Centre Warc-en-Ciel, einer Schule in Burkina Faso, die Nachhaltige Entwicklung in ihrem gesamten Schulkonzept verankert hat.
Musik als Brücke: Der Auftritt von Ezé Wendtoin
Nach dem Spendenlauf begann der festliche Teil des Tages mit einem besonderen Highlight. Ezé Wendtoin, Musiker, Aktivist und Gründer des Centre Warc-en-Ciel, kam an die KSL, um unsere Schulgemeinschaft musikalisch zu begeistern. Sein Auftritt in der Mittagspause verwandelte den Schulhof in eine Bühne voller Energie. Mit seiner mitreißenden Musik und seiner warmherzigen Art gelang es ihm sofort, die Schülerinnen und Schüler in seinen Bann zu ziehen. Schon nach wenigen Minuten wurde nicht mehr nur zugehört – viele tanzten spontan mit, klatschten im Takt und feierten gemeinsam den Auftakt des Festes.
Zwölf Stände voller Ideen und Tatkraft
Im Anschluss begann der inhaltliche Teil des Festes. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 und 10 konnten an insgesamt zwölf Ständen entdecken, wie vielfältig Nachhaltigkeit gedacht und gelebt werden kann. Mit dabei war eine Vielzahl an externen Partnern: die Kältehilfe der Evangelischen Kirche, der TAM Verein, der das Centre Warc-en-Ciel gegründet hat, der Achorhof, die christliche Gemeinschaft Sant’Egidio sowie die Queer Arab Community. Sie alle informierten über ihre Arbeit, beantworteten Fragen und luden zu Gesprächen ein. So erhielten die Schülerinnen und Schüler wertvolle Einblicke in gesellschaftliches Engagement und internationale Zusammenarbeit.
Schülerprojekte als Herzstück des Festes
Besonders beeindruckend waren die Stände, die von den BNE-Kursen selbst gestaltet wurden. Im Unterricht hatten die Schülerinnen und Schüler eigenständig Aktionsprojekte entwickelt und in Kleingruppen umgesetzt – immer mit der Leitfrage: Was können wir selbst für eine bessere Welt tun?
Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: zwei Gruppen kochten gemeinsam Mahlzeiten und verteilte sie an obdachlose Menschen in der Nachbarschaft, eine andere Gruppe führte einen Umwelt-Workshop an einer nahegelegenen Grundschule durch, um schon jüngere Kinder für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Wieder andere bauten aus alten Paletten Sitzbänke für den Schulhof – ein sichtbares, bleibendes Zeichen ihres Engagements. Außerdem wurde von einer Gruppe eine Kleidertauschaktion in der Nachbarschaft organisiert, während die sechste Gruppe einen Tag auf einem nachhaltigen Bauernhof verbrachte. Die Vielfalt der Projekte zeigte eindrucksvoll, wie kreativ, praktisch und lösungsorientiert nachhaltige Bildung sein kann.
Gemeinschaft, Begeisterung und ein starker Abschluss
Während des gesamten Nachmittags herrschte eine fröhliche, offene und interessierte Atmosphäre. Viele Schülerinnen und Schüler berichteten, dass sie alle Stände besucht hatten – nicht nur um den Laufzettel zu vervollständigen, sondern aus echter Neugier.
Zum Abschluss kehrte noch einmal festliche Stimmung ein: Ezé Wendtoin trat erneut auf und rundete den Tag musikalisch ab. Danach wurde der Grill angeheizt, und alle hatten Gelegenheit, den ereignisreichen Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen.
Das erste BNE-Fest war weit mehr als nur eine schulische Veranstaltung. Es war ein Tag voller Lernen, Feiern, Gemeinschaft und gelebter Verantwortung. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Partnerorganisationen und Gäste trugen gemeinsam dazu bei, dass deutlich wurde: Nachhaltige Entwicklung ist nicht nur ein Unterrichtsthema, sondern etwas, das wir aktiv gestalten und miteinander leben können.
Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, was die Hoffnung entstehen lässt, dass das BNE-Fest keine einmalige Aktion bleiben wird.